Die definitive Fassung der Kodierrichtlinie zur Diagnose Mangelernährung liegt seit 1.01.2014 vor. Diese bietet eine weitere Chance, die Mangelernährung als eingenständige Diagnose verbunden mit deren adäquaten Ernährungstherapie durch ein/e Ernährungsberater*in zu fördern. Für eine wirksame Umsetzung braucht es weiterhin das Engagement der Teams in den Spitälern.
Bedingungen
Die E43 (n.n.b. erhebliche Energie- und Eiweissmangelernährung) kann nur kodiert werden wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Einbezug eines/einer Ernährungsberater*in BSc oder dipl. Ernährungsberater*in HF für die Ernährungstherapie (entsprechende CHOP-Codes)
- Verschlechterung des Ernährungszustandes Grad 3
- Die Erfassung und Abbildung vom NRS sowie der Grad der Verschlechterung des Ernährungszustandes sind zwingend für die Kodierung der E43, E44.0, E44.1. Eine Tabelle erklärt die Einstufung.
- Das Wort „ungewollt“ wurde ergänzt bei Gewichtsverlust und Nahrungsaufnahme in der vergangenen Woche.
Die Kodierrichtlinie
- schafft Klarheit über die Definition der Diagnose Mangelernährung im SwissDRG
- verhindert missbräuchliche Verwendung der Kodes
- sorgt für eine Qualitätssicherung und Festigung in der stationären Ernährungstherapie

Statistik DRG und Mangelernährung
Die Arbeitsgruppe DRG und Ernährung (SVDE/GESKES) informiert wiederkehrend über die Statistik zur Kodierung und Mangelernährung in der Schweiz.
2022
Es wurde ausgewertet, wie viele stationäre Fälle in den jeweiligen Kantonen bestehen sowie bei wie vielen Fällen eine Energie- und Eiweissmangelernährung (E44.1, E44.0, E43, E46) oder eine Kachexie (R64) oder eine Sarkopenie (M62.5-) kodiert wurde. Auch wurde die Anzahl kodierter Ernährungstherapie-CHOP-Kodes ausgewertet.
Die Anzahl kodierter Mangelernährungsdiagnosen (E43, E44.0, E44.1, E46) nimmt stetig zu:
- 2012 = 1.1 %
- 2013 = 1.6 %
- 2014 = 2.2 %
- 2015 = 2.9 %
- 2016 = 3.4 %
- 2017 = 3.9 %
- 2018 = 5.7 %
- 2019 = 5.1 %
- 2020 = 5.9 %
- 2021 = 6.0 %
- 2022 = 6.3 %
Praxisrelevanz des unspezifischen Kode E46
Leider war im 2022 wiederum der unspezifische Kode (E46) sehr oft kodiert worden. In 25% aller Fälle mit kodierter Mangelernährungsdiagnose wurde dieser Kode verwendet. Dies geschieht, wenn die geforderten Kriterien der Kodierrichtlinie nicht erfüllt wurden, wie beispielsweise der NRS nicht abgebildete und/oder die Ernährungstherapie nicht dokumentiert und/oder nur eine ernährungstherapeutische Leistung erfolgte und/oder die erforderlichen Dokumentationen für die Kodierabteilung nicht einsehbar sind. Auch ist dieser Kode seit 2015 nicht mehr erlösrelevant. Die AG DRG und Ernährung GESKES/SVDE empfiehlt erneut, dass in den eigenen Spitälern die interne Statistik angefordert wird. Falls der Anteil E46 hoch ist, wird dringend empfohlen, die internen Prozesse zu evaluieren z.B. Konsequente Durchführung Screening mittels NRS-2002 sowie die Verfügbarkeit der Dokumentation der Ernährungstherapie mit den erforderlichen Kriterien gegenüber der Kodierabteilung.
Auch in Psychiatrischen Kliniken ist es wichtig, gemäss den fachlichen Kriterien, die Mangelernährung zu erfassen und zu behandeln. Es kann zudem auch hier in bestimmten Fällen kostenrelevant sein.
Kachexie:
2015 = 0.25 %
2016 = 0.17 %
2017 = 0.18 %
2018 = 0.15 %
2019 = 0.15 %
2020 = 0.14 %
2021 = 0.12 %
2022 = 0.13 %
Sarkopenie:
2018 = 0.24 %
2019 = 0.35 %
2020 = 0.51 %
2021 = 0.57 %
2022 = 1.02 %
2021
Es wurde ausgewertet, wie viele stationäre Fälle in den jeweiligen Kantonen bestehen sowie bei wie vielen Fällen eine Energie- und Eiweissmangelernährung (E44.1, E44.0, E43, E46) oder eine Kachexie (R64) oder eine Sarkopenie (M62.5) kodiert wurde. Auch wurde die Anzahl kodierter Ernährungstherapie-CHOP-Kodes ausgewertet.
Die Anzahl kodierter Mangelernährungsdiagnosen (E43, E44.0, E44.1, E46) nimmt stetig zu:
- 2012 = 1.1 %
- 2013 = 1.6 %
- 2014 = 2.2 %
- 2015 = 2.9 %
- 2016 = 3.4 %
- 2017 = 3.9 %
- 2018 = 5.7 %
- 2019 = 5.1 %
- 2020 = 5.9 %
- 2021 = 6.0 %
Praxisrelevanz des unspezifischen Kode E46
Leider war im 2021 wiederum der unspezifische Kode (E46) sehr oft kodiert worden. In 25% aller Fälle mitkodierter Mangelernährungsdiagnose wurde dieser Kode verwendet. Dies geschieht, wenn die geforderten Kriterien der Kodierrichtlinie nicht erfüllt wurden, wie beispielsweise der NRS nicht abgebildete und/oder die Ernährungstherapie nicht dokumentiert und/oder nur eine ernährungstherapeutische Leistung erfolgte und/oder die erforderlichen Dokumentationen für die Kodierabteilung nicht einsehbar sind. Auch ist dieser Kode seit 2015 nicht mehr erlösrelevant. Die AG DRG und Ernährung empfiehlt erneut, dass in den eigenen Spitälern die interne Statistik angefordert wird. Falls der Anteil E46 hoch ist, wird dringend empfohlen die internen Prozesse zu evaluieren z.B. Konsequente Durchführung Screening mittels NRS-2002 sowie die Verfügbarkeit der Dokumentation der Ernährungstherapie mit den erforderlichen Kriterien gegenüber der Kodierabteilung.
Kachexie:
- 2015 = 0.25 %
- 2016 = 0.17 %
- 2017 = 0.18 %
- 2018 = 0.15 %
- 2019 = 0.15 %
- 2020 = 0.14 %
- 2021 = 0.12 %
Sarkopenie:
- 2018 = 0.24 %
- 2019 = 0.35 %
- 2020 = 0.51 %
- 2021 = 0.57 %
2020
Es wurde ausgewertet, wie viele stationäre Fälle in den jeweiligen Kantonen bestehen sowie bei wie vielen Fällen eine Energie- und Eiweissmangelernährung (E44.1, E44.0, E43, E46) oder eine Kachexie (R64) oder eine Sarkopenie (M62.5-) kodiert wurde. Auch wurde die Anzahl kodierter Ernährungstherapie-CHOP-Kodes ausgewertet.
Die Anzahl kodierter Mangelernährungsdiagnosen (E43, E44.0, E44.1, E46) nimmt stetig zu:
- 2012 = 1.1 %
- 2013 = 1.6 %
- 2014 = 2.2 %
- 2015 = 2.9 %
- 2016 = 3.4 %
- 2017 = 3.9 %
- 2018 = 5.7 %
- 2019 = 5.1 %
- 2020 = 5.9 %
Praxisrelevanz des unspezifischen Kode E46
Leider war im 2020 wiederum der unspezifische Kode (E46) sehr oft kodiert worden, wenn auch etwas weniger als im Vorjahr. In 24% aller Fälle mitkodierter Mangelernährungsdiagnose wurde dieser Kode verwendet. Dies geschieht, wenn die geforderten Kriterien der Kodierrichtlinie nicht erfüllt wurden, wie beispielsweise der NRS nicht abgebildete und/oder die Ernährungstherapie nicht dokumentiert und/oder nur eine ernährungstherapeutische Leistung erfolgte und/oder die erforderlichen Dokumentationen für die Kodierabteilung nicht einsehbar sind. Auch ist dieser Kode seit 2015 nicht mehr erlösrelevant. Die AG DRG und Ernährung empfiehlt erneut, dass in den eigenen Spitälern die interne Statistik angefordert wird und falls der Anteil E46 hoch ist, die internen Prozesse zu evaluieren wie z.B. das Screening mittels NRS-2002 sowie die Verfügbarkeit der Dokumentation und geforderten Kriterien gegenüber der Kodierabteilung.
Kachexie:
- 2015 = 0.25 %
- 2016 = 0.17 %
- 2017 = 0.18 %
- 2018 = 0.15 %
- 2019 = 0.15 %
- 2020 = 0.14 %
Sarkopenie:
- 2018 = 0.24 %
- 2019 = 0.35 %
- 2020 = 0.51 %
2019
Es wurde ausgewertet, wie viele stationäre Fälle in den jeweiligen Kantonen bestehen sowie bei wie vielen Fällen eine Energie- und Eiweissmangelernährung (E44.1, E44.0, E43, E46) oder eine Kachexie (R64) oder eine Sarkopenie (M62.5-) kodiert wurde. Auch wurde die Anzahl kodierter Ernährungstherapie-CHOP-Kodes ausgewertet.
Die Anzahl kodierter Mangelernährungsdiagnosen (E43, E44.0, E44.1, E46) nimmt stetig zu:
- 2012 = 1.1 %
- 2013 = 1.6 %
- 2014 = 2.2 %
- 2015 = 2.9 %
- 2016 = 3.4 %
- 2017 = 3.9 %
- 2018 = 4.5 %
- 2019 = 5.1 %
Leider war im 2019 wiederum der unspezifische Kode (E46) sehr oft kodiert worden, in 27 % aller Fälle mit Mangelernährung. Dieser Kode muss verwendet werden, wenn die geforderten Kriterien der Kodierrichtlinie nicht erfüllt wurden. Auch ist dieser Kode seit 2015 nicht mehr erlösrelevant. Die AG DRG und Ernährung empfiehlt, dass in den eigenen Spitälern die interne Statistik angefordert wird und falls der Anteil E46 hoch ist, die internen Prozesse zu evaluieren wie z.B. das Screening mittels NRS-2002 sowie die Verfügbarkeit der Dokumentation und geforderten Kriterien gegenüber der Kodierabteilung.
Kachexie:
- 2015 = 0.25 %
- 2016 = 0.17 %
- 2017 = 0.18 %
- 2018 = 0.15 %
- 2019 = 0.15 %
Sarkopenie:
- 2018 = 0.24 %
- 2019 = 0.35 %
2018
Es wurde ausgewertet, wie viele stationäre Fälle in den jeweiligen Kantonen bestehen sowie bei wie vielen Fällen eine Energie- und Eiweissmangelernährung (E44.1, E44.0, E43, E46) oder eine Kachexie (R64) oder eine Sarkopenie (M62.5-) kodiert wurde. Auch wurde die Anzahl kodierter Ernährungstherapie-CHOP-Kodes ausgewertet.
Die Anzahl kodierter Mangelernährungsdiagnosen (E43, E44.0, E44.1, E46) nimmt stetig zu:
- 2012 = 1.1 %
- 2013 = 1.6 %
- 2014 = 2.2 %
- 2015 = 2.9 %
- 2016 = 3.4 %
- 2017 = 3.9 %
- 2018 = 4.5 %
Erfreulich ist, dass der unspezifische Kode (E46) im 2018 erstmals weniger oft kodiert worden ist. Dieser Kode muss verwendet werden, wenn die geforderten Kriterien der Kodierrichtlinie nicht erfüllt wurden.
Die Anzahl Fälle mit kodierter Kachexie hat sich zu den Vorjahren kaum verändert, erstmals wurde auch die Sarkopenie für uns ausgewertet.
Kachexie:
- 2015 = 0.25 %
- 2016 = 0.17 %
- 2017 = 0.18 %
- 2018 = 0.15 %
Sarkopenie:
- 2018 = 0.48 %
2017
Die Auswertung des Bundesamtes für Statistik für das Jahr 2017 zeigt wie viele stationäre Fälle es in den jeweiligen Kantonen gab sowie bei wie vielen Fällen eine Energie- und Eiweissmangelernährung (E44.1, E44.0, E43, E46) oder eine Kachexie (R64) kodiert wurde. Auch wurde die Anzahl kodierter Ernährungstherapie-CHOP-Kodes ausgewertet.
Die Anzahl kodierter Mangelernährungsdiagnosen (E43, E44.0, E44.1, E46) nimmt stetig zu:
- 2012 = 1.1 %
- 2013 = 1.6 %
- 2014 = 2.2 %
- 2015 = 2.9 %
- 2016 = 3.4 %
- 2017 = 3.9 %
Leider war im 2017 wiederum der unspezifische Kode (E46) sehr oft kodiert worden, in 35 % aller Fälle mit Mangelernährung. Dieser Kode muss verwendet werden, wenn die geforderten Kriterien der Kodierrichtlinie nicht erfüllt wurden. Auch ist dieser Kode seit 2015 nicht mehr erlösrelevant. Die AG DRG und Ernährung empfiehlt, dass in den eigenen Spitälern die interne Statistik angefordert wird und falls der Anteil E46 hoch ist, die internen Prozesse zu evaluieren wie z.B. das Screening mittels NRS-2002 sowie die Verfügbarkeit der Dokumentation und geforderten Kriterien gegenüber der Kodierabteilung.
Präsentationen
Die Präsentationen des GESKES/SVDE Joint Venture “Update Ernährung unter SwissDRG: STReha, TARPSY und Akutsomatik” vom 16.02.2023 in Bern stehen zur Verfügung.
Karen Triep: Updates Swiss DRG: Akutsomatik, STReha und TARPSY
Anna-Barbara Sterchi: Swiss DRG: Rückblick und Ausblick Eingaben GESKES/SVDE
Prof. Peter Ballmer: Diagnostik und Therapie der Sarkopenie im Praxisalltag
Nick Vonzun: Entwicklung der Kodierung der Mangelernährung: Der unspezifische Malnutritiionskode E 46 – was kostet er uns?
Dr. med. Mohammed Barigou: GLIM: A new diagostic tool for malnutrition in clinical practice
Pascal Tribolet: GLIM: Evidenz und Konsequenz für die klinische Praxis
Maya Rühlin, Nick Vonzun: Knifflige Fälle aus der Praxis